VBIO

Scientific Literacy

Biologische Zusammenhänge prägen wesentliche Teile unseres Alltags. Dies wird im Zusammenhang mit der globalen Ressourcenübernutzung, der Klimakrise und der Pandemie besonders deutlich.

Grundlegendes biologisches Verständnis und der kontinuierliche Prozess des lebenslangen Biologielernens sind wesentliche Elemente umfassender naturwissenschaftlicher Grundbildung, „Scientific Literacy“. Diese widerum ist eine wichtige Voraussetzung, um Fakten von Fehlinformationen unterscheiden zu können und Verschwörungsdenken vorzubeugen.

Wesentliche Voraussetzungen für eine umfassende Scientific Literacy im Bereich der Biologie sind:

  1. eine grundlegende Vermittlung biologischer Konzepte und Kompetenzen im Rahmen vorschulischer Bildung bzw. der Schulbiologie (siehe Positionspapier Schulbiologie des VBIO), welche durch adäquat ausgebildete Lehrkräfte vermittelt werden kann
    (siehe Positionspapier Lehrkräftebildung des VBIO).
  2. eine angemessene und verantwortungsvolle Vermittlung biowissenschaftlicher Erkenntnisse in Form von Fakten, Zusammenhängen und Konzepten durch Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zu Wissenschaftsthemen, die alle Bürgerinnen und Bürger erreicht.
  3. vielfältige, gut zugängliche nicht-formale Bildungsangebote jenseits von Schule und Hochschule, die von unterschiedlichsten Initiativen und Institutionen angeboten werden. Diese wenden sich an Menschen aller Altersgruppen jenseits formaler Schulbildung (siehe Positionspapier nicht-formale Biologiebildung des VBIO).

Der Standpunkt des VBIO

Initiativen und Institutionen der nicht-formalen biologischen Bildung – verstanden als Gesamtheit aller Angebote jenseits der Curricula formaler Bildungsgänge – leisten oftmals unter schwierigen Rahmenbedingungen wertvolle, häufig unterschätzte Beiträge zur Förderung biologischer Scientific Literacy.

Um aber die Arbeit langfristig zu sichern und flächendeckend ein attraktives nicht-formales Bildungsangebot in der Biologie zu gewährleisten, müssen aus Sicht des VBIO geeignete finanzielle, personelle, organisatorische und formale Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die Anbieter der nicht-formalen Bildung sind ebenso wie Politik, Gesellschaft und Geldgeber aufgefordert, hierfür die Weichen zu stellen:

  • Nicht-formale Bildungsangebote müssen besser bekannt und zugänglich sein.
  • Die Grundfinanzierung nicht-formaler Bildungsangebote muss dauerhaft sichergestellt werden. Zusätzliche Projektmittel tragen zur Innovation und kreativen Weiterentwicklung bei.
  • Die Fortbildung des Personals im Vermittlungsprozess soll intensiviert und verbessert werden. Für das pädagogische Personal sind vor allem Fort- und Weiterbildungen im fachbiologischen Bereich, für Personen mit biowissenschaftlicher Qualifikation  insbesondere didaktische Maßnahmen vorzusehen.
  • Systematische, aber unbürokratische Qualitätssicherungssysteme in nicht-formalen Bildungseinrichtungen sollen eingeführt werden, um die Angebote attraktiv und lernförderlich gestalten zu können.
  • Die Verzahnung aller biologischen Bildungsangebote muss weiter entwickelt werden. Dabei ist die Kooperation von Forschung, Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Praxis zu stärken.